9.2. Tempelhofer Damm

Texte und Karten sind im Entwurfsstadium. Das Kartenmaterial stellt eine visuelle Ergänzung zum Text dar.

Wir bitten um Kommentierung, Ergänzungen und Verbesserungsvorschläge um eine gute Verständlichkeit zu erreichen.

Die im Text genutzte Verortungsnummerierung wird aktuell überarbeitet und fliesst in die nächste Version der Detailkarten ein.

hier der zugehörige Lageplan zum

(1) Bestand Der südwestliche Eingang liegt an der U- und S-Bahn Tempelhofer Damm und ist damit für viele Besucher aus anderen Stadtteilen Berlins oder Touristen der zentrale Eingang zum Tempelhofer Feld. Die Verleihstationen Verleiher für Fahrrad, Segway und GoKart findet man direkt am Taxiway. Ein Stück weiter liegen Hundeauslauf und Grillplatz. Abstand zum stark befahrenen Tempelhofer Damm schaffen Büsche und eine Wiese. Von den alten Bahngleisen aus in Richtung Feldmitte befindet sich betonierten Flächen. Nach der Öffnung des Tempelhofer Feldes waren Pionierprojekte angesiedelt, heute dominieren Modellflieger und Quadcopter (Drohnen) am Himmel. Die relativ große Fläche von xxx qm bietet Raum für weitere Ideen und Projekte.

Der Standort Tempelhofer Damm ist geprägt von einem starken Gegensatz: an warmen Sommertagen drängen sich die Menschen im Eingangsbereich und auf den eingangsnahen Wiesen zum Liegen, Spielen und Picknicken, wohingegen bei schlechterem Wetter und unter der Woche erscheint es grau und trist. Diese Atmosphäre wird durch den großen Anteil an versiegelten Flächen aus Betonplatten, die nur im Falle von Großveranstaltungen vollständig genutzt werden, erzeugt. Für„Rollsportarten“, die auf dem Feld häufig ausgeübt werden, sind sie nicht geeignet.

Der Eingang Tempelhofer Damm ist wenig strukturiert. Das größte Defizit stellt die Eingangssituation mit ihrer unübersichtlichen Wegeführung dar. Derzeit werden die Wege genutzt, die aus der Nutzung des Feldes als Flughafen stammen. Dies führt zu suboptimalen Wegeführungen und Übernutzungen.

Die Aufgabe der Aufwertung in diesem Bereich liegt darin, die Bedürfnisse der Wochenendbesucher mit jenen der Anwohner zu verbinden. Die eingangsnahen Grünbereiche werden in ihrer Erholungsfunktion erhalten und mit kleinen Eingriffen verbessert. Gleichzeitig wird das Potential der großen versiegelten Flächen entwickelt, um Nutzungen angesiedelt, die den Nutzungsbedarfen der Anwohnenden der nahe gelegenen Quartiere entsprechen.

(2) Ziele - Ergänzung von Nutzungen für Anwohner und weniger mobile Bevölkerungsgruppen in der Nähe der Eingänge Tempelhofer Damm und Paradestraße

  • Erhalt der bestehenden Wiesen als Spiel- und Ruheflächen und Erhöhung ihrer Aufenthaltsqualität

  • Erhalt und Aufwertung der Veranstaltungsfläche durch besucherorientierte Infrastruktur

  • Aufwertung des Eingangsbereiches S-Bahnhof Tempelhofer Damm und verbesserte Lenkung der Besucherströme

  • Ergänzung von Orten für Sport, Spiel und Kultur an geeigneten Stellen, Benachbarung

  • Vorhalten von Flächen und Ansiedlung von langfristigen und temporären Projekte

  • Neuordnung der zentralen versiegelten Fläche

  • Sichtbarmachung der Geschichte

(3) Programmatik Tempelhofer Damm (Maßnahmenebene 1) Alle Wiesenflächen werden in ihrer Form und in ihrem Charakter erhalten. Um ihre Nutzbarkeit zu erhöhen, werden Möglichkeiten zum informellen Spiel integriert wie mobile Tore oder Hülsen für Netzstangen. An wenigen ausgewählten Stellen werden

Sitzgelegenheiten und schattenspendende Bäume ergänzt. Der nördliche Bereich am Vorfeld bleibt als Veranstaltungsfläche erhalten. Um seine Nutzbarkeit zu erhöhen, wird im westlichen Teil eine neue Infrastruktur für Besucher aufgebaut, die folgende Elemente umfasst: Gastronomie, WCs, Sitzgelegenheiten, Regenschutz. Östlich davon wird eine multifunktional nutzbare Fläche mit besonders glattem Asphalt angelegt, die als Rollerskating Circle, als Tanzfläche o.ä. genutzt werden kann. Um die Aufenthaltsqualität für die Besucher zu erhöhen und die Erreichbarkeit des Feldes zu verbessern, wird die Wegeführung im Eingangsbereich S-Bahnhof Tempelhofer Damm und U-Bahnhof Paradestraße optimiert. Zur Erhöhung der Attraktivität der Eingangsbereiche für Anwohnende und zur Verbesserung der Zugänglichkeit des Feldes für weniger mobile Besuchende werden - die Verleiher von Fahrrädern, Fahrradrikschas, Mobilitätshilfen (Rollstühle etc.) und anderen Bewegungssportgeräten vom bisherigen Standort näher an den Eingangsbereich verlagert bzw. dort neu angesiedelt.

  • neue Fahrradständer in größerer Zahl geschaffen Spielangebote entwickelt

An Stellen, die bisher nur wenig frequentiert werden, werden gezielt Orte für Sport, Spiel und Kultur eingerichtet. Besonders geeignet erscheinen die Übergangsbereiche von Wiesenflächen und versiegelten Flächen in Höhe der nördlichen Startbahn sowie der südliche versiegelte Bereich. Typische Sportnutzungen in diesem Bereich sind Kleinspielfelder für Ballsportarten (z.B. Basketball auf den versiegelten Flächen). Ein sich weiter entwickelnder Kulturraum aus der aktuellen Nutzung befindet sich möglichst auf Höhe der nördlichen Startbahn. Spielangebote werden durch die Schaffung von Spielplätzen wachsen. Denkbar ist auch ein klassischer Spielplatzbau, abgestimmt auf den Charakter des Feldes (Flughafenstil, also Spielflughafen) oder ähnliches.

Ebenfalls auf Höhe der nördlichen Startbahn im Übergangsbereich von Wiese und versiegelter Fläche wird Raum für Projekte bürgerschaftlichen Engagements zur Verfügung gestellt. Die Etablierung von Gartenprojekten kann mit einer Angliederung an die bestehenden Kleingartenkolonien geprüft werden.

Die zentrale versiegelte Fläche ist derzeit durch die Nutzung durch Verleiher von Bewegungsgeräten sowie deren Container geprägt, die gleichzeitig den Blick auf das Feld verstellen. Die „Phalanx“ der Container kann aufgelöst und die Anbieter werden umgesiedelt. Der zentrale Teil der Fläche soll in Zukunft allen Besuchern zur Verfügung stehen. Die Verleihangebote konzentrierten sich künftig auf den westlichen Randbereich der Fläche, in der Nähe der Eingänge. Der Segway-Verleih bleibt an seinem Standort, da eine größere Übungsfläche als Parcours benötigt wird.

Die Geschichte des Ortes soll durch Infotafeln und die (partielle) Sichtbarmachung des ehemaligen Splitterschutzgrabens durch kleinere Einlassungen im Boden oder spezielle Bepflanzung kenntlich gemacht werden.

Eine Aktivierung der Gleisanlage für die Beförderung von Personen entfällt, da eine Wiederinbetriebnahme für den öffentlichen Nahverkehr speziellen Normen unterliegt, die im Widerspruch zum ThFG stehen. Die Gleise werden als Relikt sichtbar gemacht.

(4) Maßnahmen auf der Detailebene 8.1 – Eingangsbereich - Verbesserung der Zugänglichkeit und Erweiterung des Eingangsbereiches

  • Neuordnung der gesamten Eingangszone inkl. Eingangsgebäude

  • Sicherheit verbessern durch die bessere Lenkung der Besucherströme

  • Lärm-Puffer zum Tempelhofer Damm

  • Anzahl der Fahrradständer im Eingangsbereich erheblich erhöhen

  • Schließfächer für die Besucherinnen und Besucher errichten

  • Informationen zur Orientierung auf dem Feld installieren

  • Ausleihmöglichkeiten für Spielgeräte

  • Ausleihmöglichkeiten für Bewegungsgeräte für weniger mobile Bevölkerungsgruppen (wie Rollstühle und Fahrradrikschas)

8.2 – Geschichte (erstreckt sich auf die räumlichen Bereiche 1 und 3) - NS-Geschichte des Ortes durch Infotafeln und kleinere Einlassungen im Boden / Pflanzungen etc. (z.B. Splitterschutzgraben, Baracken) dokumentieren

8.3 – Wiese am Tempelhofer Damm - Langgestreckte Wiese am Tempelhofer Damm, die derzeit nur wenig genutzt wird.

  • Aufwertung mit geringem Mitteleinsatz als wohnortnahe und leicht zu erreichende Spiel- und Aufenthaltsfläche

  • Spielmöglichkeiten schaffen z.B. durch Aufstellen mobiler Tore (mobiler Einsatz der Tore ermöglicht die Erholung übernutzter Rasenflächen sowie die flexible Einigung mit Ruhesuchenden über die Verortung der Tore), Einsetzen von Stangen zum Befestigen von Volleyball- und Federballnetzen.

8.4 – Wiese östlich des Eingangs Die Wiese östlich des Eingangs Tempelhofer Damm wird an warmen, sommerlichen Wochenenden in starkem Maße zum Liegen und ruhigem Aufenthalt genutzt. Ihre größte Qualität liegt in der räumlichen Nähe zum Eingang.

  • behutsame Aufwertung zur verbesserten Nutzung

  • Wiese wird als Wiesenfläche erhalten

  • einige Sitzgelegenheiten und Tische

  • wenige Bäume oder andere Schattenspender

  • ein Regenschutz

  • eventuell kleinen Spielort für Kinder integrieren, um Familien eingangsnah bessere Aufenthaltsmöglichkeiten zu bieten

  • höhere Objekte und Bäume vermeiden, da sie den Blick vom Eingang auf das Feld verstellen

8.5 – versiegelte Fläche Süd / Hundeauslaufplatz / Grillplatz Dieser Bereich wird bisher vergleichsweise gering frequentiert. Die Ansiedlung neuer Nutzungen bietet sich an.

  • Im westlichen Randbereich der versiegelten Fläche: Schaffung von zwei neuen Basketballplätzen und evtl. ein Beachvolleyballfeld

  • Hundeauslaufplatz durch Sitzgelegenheiten, Schattenspender und Wasserspender aufwerten

  • Auf der Fläche zwischen Hundeauslaufplatz und Grillplatz zwei weitere Kleinspielfelder (Basketball und/oder Fußball oder Beachvolleyball) ansiedeln

  • Grillplatz durch Sitzgelegenheiten und Tische verbessern

  • Attraktivität des Grillplatzes erhöhen durch die Benachbarung eines neuen Spielort am westlichen Rand

  • Im Randbereich zum Wiesenmeer wird ein Ausguck etabliert.

8.6 – zentrale versiegelte Fläche Dieser Standort ist derzeit einerseits Transitraum und andererseits dominieren die Verleihstationen mit ihren Funktionscontainern, die unangenehm raumgreifend sind. Neuordnung der Fläche: - einige Verleiher zum Eingangsbereich verlagern

  • die übrigen so anordnen, dass die derzeitige Container-Phalanx aufgelöst wird

  • Die Übungsstrecken für Ausleihende (z.B. Segways) möglichst im westlichen Randbereich der Fläche konzentrieren

  • Anlegen der zentrale Fläche, dass sowohl Bewegungssportler, als auch auf das Feld strömende Gästen genügend Raum finden und Engpässe verhindert werden

  • Im nördlichen Bereich der Fläche Ansiedlung neue Projekte

8.7 – Zentrale Wiese Diese Wiese ist auf Grund ihrer Nähe zum Eingang ein beliebter Aufenthaltsort. Sie soll daher als Spiel- und Liegewiese erhalten werden. Auf Maßnahmen zur Qualifizierung wird bewusst verzichtet. Eventuell können vereinzelte Bäume als Schattenspender angepflanzt werden. Darüber hinaus bietet die Wiese Raum für die Ansiedlung temporärer Gärten.

8.8 – Kulturraum Südwestlich der nördlichen Startbahn wird im Grenzbereich von Wiese und versiegelter Fläche eine überdachte wie wetterfeste Aktionsfläche geschaffen für - kulturelle Zwecke

  • Veranstaltungen

  • Schulungen

  • multikulturelles Miteinander der Menschen

  • ausreichend für 2 Schulklassen

  • Anlage eines Kleinspielfeldes auf versiegelter Fläche in direkter Nachbarschaft

  • Nördlich davon kann zusätzlich ein Fitnessbereich geschaffen werden

8.9 – der versiegelte Norden Der großflächige, versiegelte Bereich im Norden wird derzeit vor allem als Veranstaltungsfläche genutzt. Diese Nutzung soll beibehalten und nicht durch andere Nutzungen beeinträchtigt werden. - Einrichtung eines Rollerscating-Circle im westlichen Teil auf den Betonplatten Beschaffenheit so, dass er in Veranstaltungen integriert werden kann

  • Im Winter Nutzung als Eislauffläche

  • Wegen räumlicher Nähe zum Eingang Paradestraße Aufenthaltsmöglichkeiten schaffen, die in direktem funktionalen Zusammenhang mit dem neuen Rollerscating-Circle sowie den Veranstaltungen stehen:

  • gastronomischen Einrichtung mit Toiletten

  • Sitzmöglichkeiten und Tische

  • Regenschutz