9.5. Oderstraße

Texte und Karten sind im Entwurfsstadium. Das Kartenmaterial stellt eine visuelle Ergänzung zum Text dar.

Wir bitten um Kommentierung, Ergänzungen und Verbesserungsvorschläge um eine gute Verständlichkeit zu erreichen.

Die im Text genutzte Verortungsnummerierung wird aktuell überarbeitet und fliesst in die nächste Version der Detailkarten ein.

hier der zugehörige Lageplan zum

(1) Bestand

Mit einem Haupt- und 4 Nebeneingängen ist die östliche Seite des Feldes eng verbunden mit dem angrenzenden Schillerkiez. Hier werden in Gemeinschaftsgärten, geprägt durch Recyling-Architektur, Gemüse und Kräuter angebaut. Umweltpädagogik und Fahrradreparatur finden hier unter freiem Himmel statt. Allmendekultur wird hier gelebt. Auf der Nachbarwiese trifft man sich zum Grillen; egal ob Großfamilie, Geburtstagsfeier oder Studentengruppe – das Feld wird zum Garten für jedermann. Auch der Hund findet einen Auslaufplatz. Und selbst am Abend ist noch ein wenig Wiesenfläche übrig, auf der sich der Sonnenuntergang beobachten lässt und dazu spielt wunderbare Feldmusik.

Nicht nur die typische Neuköllner Mischung erweitert hier den Kiez und bringt das Alltagsleben raus auf's Feld, sondern auch Besucherinnen und Besucher aus nah und fern. Der Bereich Oderstraße ist geprägt von einer latenten Übernutzung. Es ist der einzige Bereich, an dem es immer wieder zu Nutzungskonflikten zwischen den unterschiedlichen Aktiven und Erholungssuchenden kommt. Die Anwohner aus dem Schillerkiez, die das Feld zur wohnortnahen Erholung als ihren Garten nutzen, treffen auf die Windsportler, die hier die besten Windverhältnisse auf dem Feld nutzen wollen. Die Lage des nördlichen Hundeauslaufs stellt einen Diskussionspunkt dar.

Die Nähe zum Wohngebiet führt überdies zu einer im Vergleich zu den anderen Bereichen hervorragenden Erreichbarkeit, die auch Besucher von außerhalb anzieht. Insbesondere der Grillplatz erfreut sich großer Beliebtheit und ist an warmen Sommerabenden völlig überlaufen.

Einen Gefahrenpunkt stellt die Eingangssituation dar. Während die kleineren Eingänge in der Mitte der Böschung etwas unübersichtlich sind, muss beim Haupteingang Oderstraße/Herrfurthstraße ein unbefestigter Hang überwunden werden. Eine behindertengerechte Zuwegung ist zwar vorhanden, bedeutet aber einen größeren Umweg. Der Eingang Crashgate leidet unter seiner Unübersichtlichkeit. An allen Eingängen führt der ehemalige Patrouillenweg vorbei, der gern und viel von schnellen Radsportlern genutzt wird und so eine zusätzliche Gefahrenquelle darstellt.

Gleichzeitig fehlt es dem Bereich Oderstraße an Infrastruktur. Insbesondere das Erholungsbedürfnis der Anwohner kann bisher nicht in vollem Umfang befriedigt werden. Vor allem fehlen „klassische“ Spielmöglichkeiten für Kinder- und Jugendliche wie Naturerfahrungsräume.

In den nördlichen und südlichen Randbereichen, die etwas weiter entfernt von den Eingängen liegen, entspannt sich der Nutzungsdruck. Insbesondere die Liegewiese im Norden ist ein ruhiger Ort mit hoher Aufenthaltsqualität.

(2) Ziele

  • Neuordnung des Bereiches: Unter- und Übernutzungen vermeiden

  • Herstellen von sicheren und funktionalen Eingangsbereichen

  • Aufwertung als wohnortnaher Erholungsraum

  • Entdichtung der Nutzungsüberlagerungen

  • Temporäre Gärten sichern und verstetigen

  • Raum für weitere Projekte schaffen

  • Gleichzeitige Optimierung der Flächen für Kiter und Hundebesitzer

(3) Programmatik der Oderstraße - Der Eingangsbereich Oderstraße/Herfurthstraße wird gestalterisch aufgewertet und so umgestaltet, dass für alle Bevölkerungsgruppen ein – auch subjektiv – sicheres Erreichen des Feldes ermöglicht wird. Gefahrenquellen wie das Queren schneller Radfahrer werden minimiert.

  • Die vielfältigen Nutzungen in diesem Bereich werden so geordnet und die Flächen so hergerichtet, dass sowohl Über- als auch Unternutzungen einzelner Flächen vermieden werden und eine Verhältnismäßigkeit zu den drei anderen Entwicklungsschwerpunkten hergestellt werden kann. Dazu ist ein Konzept zu entwickeln.

  • Durch die Anordnung von kleinteiligen Spiel- und Sportflächen wird der Nachfrage der Anwohner entsprochen. Einen bevorzugten Suchraum für diese Nutzungen stellt die Wiese im äußersten Osten dar.

  • Auf der großen, südlichen versiegelten Fläche soll ein Verleih von Fahrrädern, Fahrradrikschas angesiedelt werden.

  • Die Ruhebereiche im Nordosten sollen mit kleinen Maßnahmen wie Sitzgelegenheiten und der Pflanzung vereinzelter Bäume aufgewertet werden. Evt. können hier Umweltbildungsangebote integriert werden.

  • Der Grillplatz soll mittelfristig auf die Wiese im äußersten Südosten verlagert werden. Hier ist zu prüfen, ob ein Bodenaustausch oder eine gezielte Kampfmittelberäumung sinnvoll ist, die das Einsetzen von Bodenhülsen für Sonnenschirme ermöglichen würde.

  • Mittelfristig sollte den Nutzenden der temporären Gärten die Möglichkeit gegeben werden, auch Pflanzen auf dem Boden des Feldes zu ziehen. Dazu muss ein Standort ausgewählt und von Altlasten und Kampfmitteln befreit werden. Ein möglicher Standort wäre die jetzige Picknickarea.

  • Es werden Flächen für Projekte bürgerschaftlichen Engagements vorgehalten. Der nördliche Hundeauslauf wird neu zugeschnitten. Während er im Osten und im Westen verkürzt wird, wird er unter Erhalt der qm-Zahl nach Norden hin bis zum Taxiway verbreitert.

  • Der östliche Eingang wird geschlossen, im Gegenzug entstehen zwei neue Eingänge im Norden und Süden.

  • Die versiegelte Fläche zwischen den beiden Startbahnen wird grundlegend erneuert, um die Bedingungen für alle Bewegungssportarten auf Rollen zu verbessern. Die Anpassung des Hundeauslaufes sowie die Asphaltverbesserung zählen zu den Sofortmaßnahmen. Gebäude 104 ist für einen Bürgertreff mit Geschichtscafé vorgesehen werden. Auch die Windsportler sind an einer Nutzung interessiert. Die Nutzungsansprüche sind noch auszuhandeln.

  • Die weiteren Bestandsgebäude an der Böschung sollen für Gastronomie, die Darstellung der Geschichte und Verschlussmöglichkeiten für Sportler vorgesehen werden.

(4) Maßnahmen auf der Detailebene

5.1 Eingangsbereich Oderstraße/ Herfurthstraße

Der Eingang Oderstraße/Herfurthstraße und erweiterter Eingangsbereich bis Taxiway ist insbesondere an Wochenenden sehr stark frequentiert. Auf Grund der räumlichen Enge am Eingang selber, der unmittelbar anschließenden Böschung und der unklaren und dem Ansturm nicht gewachsenen Querschnitte und Wegeführungen sind folgende Maßnahmen erforderlich:

  • Eingangsbereich wesentlich verbessern, Nadelöhr aufheben, verbreitern,

  • Versetzung des Infocontainers weiter nach innen

  • Wege über die Böschung ausbauen/befestigen (Böschung Herrfurthstraße, Trampelpfade Ende Auslauf Nordbahn)

  • Ausleihstation für Notrufgeräte zum Umhängen

  • Barrierefreien Zugang sichern, Drehgitter als barrierefreier Ausgang abends nicht geeignet, Lösung prüfen

  • „Neuköllner Terrassen“ mit Sonnenuntergangsblick, als wichtigen Aussichtpunkt qualifizieren Hier fehlen noch die in der 1. RNW erarbeiteten Aufenthaltsmöglichkeiten für alle Generationen

  • Trinkwasser-Zapfstation am Standort, jedoch außerhalb WC

Zu beachten sind bei den Verbesserungen, dass

  • der weite Blick über das Feld belassen bleibt

  • im Blickbereich keine Bäume stehen

  • die gestrichelte Linie: nur jenseits dieser in Richtung Norden Bäume ergänzt werden

  • das Problem der Kronkorken-Pflasterung einer Lösung zugeführt wird

5.2 Zugänge von der Oderstraße

  • die Treppen sind teilweise in einem schlechten Zustand: kleine Treppenzugänge sind zu erneuern oder auszubessern gem. Denkmalschutz

  • Erhalt Baumreihe, da ein Relikt aus dem ehemaligen Sportpark

5.3 Bestandsgebäude / Trafostation

  • Ausbau und Integration von

  • Nutzung für Ausleihe Spiel- und Sportgeräte

  • Lagermöglichkeiten

  • Gastronomie/Café, kleines Angebot

  • Toiletten

5.4 Eingangsbereich Crashgate

  • Dieser Eingang ist als „vor allem in Stoßzeiten nicht leistungsfähig und sicher“ beurteilt worden.

  • Verbesserung des Zuganges

  • Notrufsäulen oder portable Notrufknöpfe zur Vermittlung von Sicherheit

5.6 TWYII zwischen Nordbahn und Südbahn

  • Asphaltfläche schadhaft und für Räder aller Größe nicht gut bis gar nicht nutzbar

  • Unfallgefahren an den Belagsübergängen bzw. Trenn- und Dehnungsfugen

  • Erneuerung/Verbesserung der Asphaltbeläge und Belagsübergänge

  • Ziel: gut nutzbar für Nutzende mit kleinen Rollen (Rollschuhe, Inliner, Skateboard, Longboard, Windkiter, Kinderroller) als Entlastungsstrecke bzw. Erweiterung der für Wind- und Rollensportlerinnen und -sportler nutzbaren Fläche sowie zur Unfallvermeidung

  • Ziel: Entlastung des Kreuzungsbereiches Nordbahn, Entschärfung des Konfliktes Hundeauslauf / Kitesurfen

5.7 Projektfläche Gemeinschaftsgärten

  • Erhalten

  • Pufferzone zu Grillareal erhalten, prüfen, ob ggf. verringern

  • Winternutzungen in Nachbarschaft ansiedeln

  • Aufenthalt im Norden der Gemeinschaftsgärten für alle Generationen ermöglichen (Sitz- und Lagermöglichkeiten) Zuschauen der Rollsportarten, Gemeinschafts-Equipment einrichten etc.

  • Tanzlinde Fläche/Projekt des demokratischen Austausches in Benachbarung der Gärten, großer Einzelbaum mit „Tanzbauwerk“ zulassen

5.8 Projektfläche Oderstraße

  • Mit Schwerpunkt

  • Projekte zum Beispiel Gärten in Verbindung mit Spiel für alle

  • Spiel für kleine Kinder

  • Bereich mit Aufenthalt an Tischen

5.9 Projektfläche

  • Schwerpunkt Projekte do it your self / Gärten

  • Raum soll qualifiziert werden als Spiel- und Bewegungsraum für Kinder und Jugendliche

  • Projekte Spiel für alle

  • Spiel für kleine Kinder

5.10 Projektfläche

  • Schwerpunkt Spielen und Natur / Gärten

  • Trinkwasser an Gastronomie

  • kleine informelle Veranstaltungen/“Bühne“ für spontane Nutzung

  • Schattenbäume

  • Spielort generationenübergreifend, ggf. in Projekte eingebettet

5.11 Grillbereich Oderstraße

  • Einfügen: eine begrenzte, kleine Anzahl gebauter fester Grills mit kleinen Dächern oder eine „Grillstation“ (Prüfen ob mit THFG vereinbar) ggf. auch ohne Fundamente? Wurde teilweise kontrovers gesehen, Kompromiss überprüfen

  • Schatten: Eingriffsverbot in den Boden aufheben (prüfen) um Schatten-Zelte oder Schattensegel abspannen zu können, ggf. Schattenbäume in Gruppierung, so dass das Grillen nicht gestört wird (Bäume wurden an dieser Stelle kontrovers diskutiert)

  • Prüfen: Verlegung Hundeauslauf mit Aufwertung durch Schatten und Aufenthalt / ggf. Trinkwasser südlich des Taxiway mit dem Ziel, den Grillbereich bei großem Andrang temporär auf diese Fläche ausdehnen zu können. (Vorteil Abwind bei Westwind nicht direkt vor die Bebauung)

  • „Mobiliar“ mit Tischen

3.1 Kitewiese nördlich des Taxiway

  • Freihalten von Bäumen und Hindernissen

3.2 Ruhiger Wiesenbereich um Gebäude 104, Wetterstation und unter Bäumen

  • Wiesenbereich ergänzen durch Schattenbäume

Gebäude 104

  • Bürgertreff mit kleiner Gastronomie z.B. Projekt Geschichtscafé und Nutzung durch den Windsport (Nutzung ist noch zu konkretisieren)

  • mit benachbarter „Bühne“ für spontane oder informelle kulturelle Nutzung

Wetterstation

  • Reaktivierung der Wetterstation

  • Projekte zu Wind und Wetter inkl. damit zusammenhängender Sport und Freizeit wie z.B. Meteorologie und Wolkenkunde

  • Drachenverleih für Kinder

  • Longboardverleih

  • Drachenkiteschule

  • Webcam

3.4 Gebäude Parkaufsicht

  • Gebäude: öffentliche WCs integrieren