9.4. Columbiadamm

Texte und Karten sind im Entwurfsstadium. Das Kartenmaterial stellt eine visuelle Ergänzung zum Text dar.

Wir bitten um Kommentierung, Ergänzungen und Verbesserungsvorschläge um eine gute Verständlichkeit zu erreichen.

Die im Text genutzte Verortungsnummerierung wird aktuell überarbeitet und fliesst in die nächste Version der Detailkarten ein.

hier der zugehörige Lageplan zum

(1) Bestand

Am Columbiadamm treffen unsichtbare deutsche Geschichte (Zwangsarbeiterlager, Militärproduktion) auf sichtbare amerikanische Geschichte (Baseballfeld, Beschilderung, Picknick Area) und den Alltag vieler Berlinerinnen und Berliner. Im Miteinander von Geschichte und Gegenwart wird das Areal am Columbiadamm intensiv für Freizeit, Sport und Erholung genutzt. Grillplatz, Projekte und Gastronomie formen einen zentralen Treffpunkt auf dem Feld. Unübersehbar ist die Nähe zum Gebäude des ehemaligen Flughafens und zu Glaubensstätten des Islam und Christentums mit Moschee und jahrhundertealten Friedhöfen.

Durch die Nachbarschaft zum ältesten Sportverein Berlins, TIB und den bereits vorhandenen Sportfeldern stellt sich die Frage, ob hier eine Erweiterung des Sportangebotes sinnvoll sein könnte.

Das Areal ist durch 2 Eingänge (1 Haupt- und 1 Nebeneingang) zu erreichen. Am Columbiadamm treffen verdichtet unterschiedliche Interessen aufeinander, die es gilt, gut miteinander zu verweben.

(2) Ziele

  • Erhalt und Ausbau der sportlichen Infrastruktur

  • Sichtbarmachung der Geschichte des Ortes

  • Verbindung von Sport und Geschichte zu einem stimmigen Konzept

  • Erhöhung der Aufenthaltsqualität

  • Erhalt der Baumstrukturen

  • Schaffung von Räumen für Projekte

(3) Programmatik des Columbiadammes (Maßnahmenebene 1)

  • Die bestehenden Sportflächen werden erhalten. Das westliche Baseballfeld wird erweitert.

- Auf den versiegelten Basaltitflächen im westlichen Teil des Bereichs werden mehrere zusätzliche Groß- und Kleinspielfelder für unterschiedliche Sportarten verortet.

Sitzgelegenheiten sollen das Zuschauen ermöglichen. So werden neue Sportflächen geschaffen, ohne Wiesenfläche einzunehmen.

  • Im Zentrum des Bereichs wird ein Facility-Zentrum mit WCs, Duschen, Umkleidekabinen, Schließfächern und evtl. Gastronomie errichtet.

  • Die besondere Geschichte des Ortes als Standort von Arbeitslagern zwischen 1933 und 1945 soll durch Tafeln und Hinweisschilder in geeigneter Weise sowie Kennzeichnungen auf dem Boden sichtbar gemacht werden.

  • Im Bereich des Alten Flughafens soll die Qualität erhalten und die Geschichte gestärkt werden. Der Baumbestand wird erhalten und das Nachwachsen von Bäumen wird zugelassen. Abgängige Bäume sollen durch Neupflanzungen ersetzt werden.
    Der alte Schriftzug „BERLIN“ soll sichtbar gemacht werden. Die Toilettennutzung in der nähe Bestandsgebäude ist zu prüfen.

  • Die ehemalige Schiessanlage wird Freiluftkino und Bühne.

  • Zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität werden auf den bestehenden Wiesenstücken (mit Ausnahme der Grillwiese) kleinteilige Spiel- und Sitzmöglichkeiten geschaffen.

  • Östlich des Biergartens entsteht ein größerer Spielort.

  • Die versiegelten Flächen im Westen des Bereichs werden für die Ansiedlung temporärer Projekte, insbesondere auch temporärer Gärten, vorgehalten.

  • Der Infopavillon, der während des Beteiligungssommers als Beteiligungsbox genutzt wurde, wird auch zukünftig als Anlaufstelle bürgerschaftlichen Engagements sein und eine verbesserte Aufenthalts- und Nutzungsqualität erhalten.

  • Es ist zu überlegen, ob die Picknickarea qualifiziert wird und bspw. mit Bodenhülsen für Schattenspender, mit Sitzflächen und mit Tischen ausgestattet wird.

  • Der Eingangsbereich ist zu qualifizieren mit einer deutlicheren Kennzeichnung und einem Leitsystem zu versehen. In diesem Zusammenhang ergeben sich mit der Parksituation am Columbiadamm (viele LKW) und der Verortung der Ampelanlagen Schnittstellen zu ISEK-Themen.

(4) Maßnahmen auf der Detailebene

1.a1 Ehemaliges Tankstellenareal

  • Ein szenografisches Konzept zur Sichtbarmachung der Geschichte wird benötigt, es soll die verschiedenen Ebenen eines umfassenden Gedenkortes umfassen:

  • Im Bereich des ehemaligen Zwangsarbeiterlagers werden Informations- und Hinweistafeln aufgebaut. Die Nachzeichnung der Spuren der Lager werden, wo möglich und sinnvoll, mit Mitteln erfolgen, die andere Nutzungen gleichzeitig ermöglichen. Die Dimension der Zwangsarbeiterlager soll sichtbar und erfahrbar werden. Eine entsprechende Information steht in unterschiedlichen Sprachen zur Verfügung.

1.a2 Eingangsbereich Columbiadamm an Friedhofsmauer

  • Die Eingänge werden funktional ertüchtigt werden.

  • Die Eingänge benötigen am Columbiadamm eine verbesserte Sichtbarkeit. An den Eingängen wird ein Beschilderungssystem integriert, welches Entfernungen, barrierefreie Routen, besondere Orte etc. gut lesbar anzeigt.

1.b3 Zentrales Areal

An dem zentralen Ort wird ein Facility-Zentrum errichtet. Es beinhaltet: - Umkleidekabinen für Sportnutzungen

  • verbesserte WC-Anlagen incl. Behinderten-WC

  • Lager und Schließfachbereiche

  • Kiosk und Gastronomie

  • Flächen für das Facility Management

Hierzu wird ein architektonisches Konzept benötigt, das die Belange der Denkmalpflege entsprechend betrachtet und auf die anderen Nutzungen in der Nachbarschaft reagiert.

1.a4 Alte Sportfelder (Softball/Tennisplätze)

Auf der großen versiegelten Fläche soll ein Bereich reserviert werden, auf dem Sportspielfelder temporär oder auch dauerhaft unter Berücksichtigung denkmalpflegerischer Belange entwickelt werden. - Charakter der Sportfelder abstimmen: Großspielfeld / Kleinspielfeld / Hockey / Basketball

  • Sitzgelegenheiten und Schattenelementen hinzufügen

  • Zuschauen ermöglichen

1.b5 Grillwiese

  • prüfen, ob am Rand Bäume als Schattenspender gepflanzt werden können

  • Außenbereiche Infobox mit Sitzgelegenheiten anreichern, damit Treffpunkt verstetigen, Zuschauen ermöglichen

1.b7 Nördliche Liegewiese

  • Freiraumplanerisches Konzept entwickeln, das prüft, wie hier eine multifunktionale Liegewiese mit Integration von Spielmöglichkeiten entstehen kann

  • Liegewiese soll Sportbereiche mit Gärtnereiprojekten sowie der Grillwiese verbinden

1.b8 Zentrale versiegelte Fläche

  • Potenzialflächen für die mögliche Erweiterung der temporären Gärten freihalten

1.b10 Eingangsbereich (rechte Seite)

  • Spielfläche für alle: Seniorinnen und Senioren, Kinder, Familien, Behinderte können hier mit entsprechenden Geräten spielen bzw. anderen beim Spielen zuschauen

3.5 Bereich Picknick Area mit Spielangeboten, Freizeitwiese Nord

  • Spiel generationenübergreifend und naturnah in Benachbarung bzw. Sichtweite zur Gastronomie

  • Hülsen für Sonnenschirme, Spielnetze etc., mobile Tore