• Marius ist dagegen
    +7

    Das Problem, dass die Stadt hier eine freie Fläche hat, und Planer beauftragt, die natürlich nicht sagen können "Hier gibt es nichts zu planen, ist alles gut!", ist mir bewusst. Aber der Weg, der hier im Moment verfolgt wird, ist meiner Meinung nach eine sehr gute Sache.

    Wenn man sich mal die Vorschläge mit großer Akzeptanz hier ansieht, wird der Charme dadurch nicht gefährdet. Es geht um Öffnungszeiten, Instandhaltung/Pflege, und das Erhalten und teilweise neue Ermöglichen von Freiräumen. Gar nicht mal um eine völlige Umgestaltung.

    Ich bin auch der Meinung, dass hier nicht über-investiert werden sollte, damit man nicht nachher merkt, dass es deshalb doch Eintritt kosten soll. Auch bin ich mit dem Feld, wie es ist, top zufrieden. Aber man darf nicht vergessen, dass die Atmosphäre, wie sie jetzt herrscht, mit den Gärten und den Grillplätzen, dem Skatepark, dem Segwayverleih, usw, auch erst durch Experimentieren entstanden ist. Und genug Platz für weitere Experimente gibt es auf dem Feld! Und das ohne merklichen Platzverlust (solange man nicht alles nur an den Rändern bündelt).

    Unterm Strich sollte sicher nicht zu viel durchgeplant werden, aber ein prinzipielles "Nein" zu allem kann ich so nicht unterstützen. Auch, wenn die Idee dahinter gar nicht so weit von meiner Vorstellung abweicht.

  • Markus ist dafür
    +3

    Auch wenn ich selbst die Idee einen Friedensparkours rund ums Feld habe, bin ich sehr dafür, das Feld weitestgehend zu lassen wie es ist.

    Außer durch Wind und Weite zeichnet es sich durch die großen Biotop-Wiesen aus. Als nach dem Volksentscheid diskutiert wurde ob nicht doch noch ganz anders bebaut werden könne, dachte ich nur "nicht bebauen, heißt nicht bebauen."

    Ich empfinde es tatsächlich als Tempelhofer Freiheit mitten in der Stadt so ein großes freies Feld Natur zu haben.

  • SP Tempelhof ist dafür
    +3

    Dafür spräche, dass das Feld in der jetzigen Form grandios angenommen wird. Wahnsinn, was da bei schönem Wetter los ist.

    Durch den momentanen Stillstand hat man in der Tat in Berlin ein Zentrum der Ruhe geschaffen und mir kommt es so vor, als würden viele Besucher hieraus Kraft schöpfen. Jeder auf eine andere Weise und möglicherweise bei vielen unmerklich. Das plötzlich etwas Gewaltiges fehlt, würden einige möglicherweise erst dann merken, wenn der Stillstand beendet würde.

    Der Stillstand muss in jedem Fall bei jedem diskutierten Nutzungsvorschlag als echte Alternative immer der Maßstab einer Geeignetheitsbeurteilung sein.

  • LouW ist dafür
    +3

    Im Prinzip sehe ich das genauso. Instandhaltung sollte aber natürlich schon passieren (Schlaglöcher etc.) Leider ist es nicht sehr realistisch, dass alle ihren Müll wieder mitnehmen und erst zu Hause wieder auf die Toilette gehen. Deshalb bin ich neben den Bänken auch für Mülleimer und Toiletten.

  • An der Häufung der Lobby-Argumente merkt man schnell, daß dieser Vorschlag den Kernpunkt trifft.

    Nichts tun und die Nutzung den Bürgern überlassen, das wäre das Ende jeglicher Kommerz-Perspektiven.

    Nicht ohne Grund habe ich seinerzeit '100%...' formuliert, und nicht ohne Grund hat der Verein dieses Kleingedruckte ins Gesetz geschmuggelt.

    Also: Das Nichts_Tun, der dauerhafte Erhalt sind schwer durchzusetzen in dieser Stadt. Aber es lohnt sich!

    • Die Art und Weise wie Sie Gegenargumente zu Ihrer radikalen "Nichts Tun"- Forderung als "Lobbyargumente" verschmähen, ist nicht zielführend.

    • Erklären Sie mir bitte, warum das ein Lobby-Argument ist, wenn ich für Bäume und Bänke und Kinderspielplätze bin. Aus meiner Sicht ist es eher ein Lobbyargument, wenn die Windsurfer etc. gegen Bäume votieren, weil sie möglicherweise ihre Betätigungsbereich etwas einschränken könnten.

      • MoritzMistel ist dafür
        +1

        Das Feld wird wunderbar angenommen. Viele Menschen balncieren sich hier aus und bringen sich selbst ins Gleichgewicht. Indem sie das Gegenteil von dem tun was sonst stresst. Nähmlich fern von Leistungs- und Konsumdruck einfach einmal ausruhen und entspannen - und das ohne Geld auszugeben. Das ist eben genau das Gegenteil davon, was die Konsum und Wachstumsgesellschaft will. Kein Wunder, dass nach dem ersten plumpen Versuch das Feld zu monetarisieren, jetzt versucht wird den Kommerzfuß in die Tür zu kriegen. Von daher 100% THF, kommerzfrei und somit für ALLE.

  • felixK ist dagegen
    0

    Ich kann Ihre Haltung nicht nachvollziehen. Als riesiger Freiraum in zentraler Lage und perfekter Infrastrukturanbindung ist das Tempelhofer Feld das Filetstück Berlins. Durch die Ablehnung der Planung des Senats ist nun die Möglichkeit entstanden durch eine öffentliche Diskussion über die Zukunft des Feldes zu entscheiden. Es gibt viele Ideen, Tausende Vorschläge und unzählige Möglichkeiten den riesigen Freiraum zu nutzen. Ich persönlich befürworte auch eine teilweise Randbebauung peripherer Teile des Feldes mit garantiert! sozialem Wohnungsbau und Gastronomie. Weitere Sportmöglichkeiten wie ein Fitnessparkour oder eine künstliche Welle sowie Baumgruppen und Obstbäume wären meiner Meinung nach ebenso eine Bereicherung, um nur einige Möglichkeiten zu nennen. Es muss klar sein das die Weite des Feldes nicht wesentlich beeinträchtigt wird und eine riesige Freifläche erhalten bleibt. Ich denke das wurde jedoch nie in Frage gestellt und ist der kleinste gemeinsame Nenner. GAR nichts zu machen halte ich für etwas provinziell.

    • "Garnichts" machen ist genau der Punkt. Im Vergleich zu dem, was die Planer gerne machen würden, sind Toiletten, ein paar Baumstämme, etwas zu Essen am Eingang und nur da, Wasserhähne und die Fahrbahn erhalten gar nichts. Rasen mähen und die Heuballen aufstapeln zu abenteuerlichen Burgen und Sand für die Kinder, das reicht dann. Das ist super billig im Vergleich zu dem, was bisher ausgegeben wurde und super effektiv. Die Leute haben den Park so wie er ist voll angenommen, und so lieben sie ihn. Gehen Sie sonntags bei Sonnenschein da hin und sehen sie. Dann wissen sie. Mehr geht nicht, und mehr Leute verträgt er nicht. Stillstand wäre wirklich traumhaft und das Beste, was dem Park passieren könnte. Denn er lebt ja durch die Menschen, und die gestalten ihn täglich neu. Also, warum noch mehr mehr mehr?

    • Vielleicht ist der Charme des Stillstands schneller verbraucht, als manche denken. Berlin ist immer im werden...Momentan geht es darum, aus dem Feld das beste zu machen. Und Optimierungsbedarfe kann man aus den Beiträgen hier jede Menge erkennen.

  • Sonntag15 ist dagegen
    -1

    Es sollte sehr wohl was verändert werden, damit die vielen Menschen in der Nähe des Feldes ihre Wünsche erfüllt bekommen. Die Argumentation, wer was andere will als endloose Leere, soll woanders hinfahren, kann ich nicht mehr hören. Das ist so ähnlich wie das, was vor der Wende Kritikern dieser Gesellschaft entgegnet wurde, nämlich "Geh doch noch drüben!" Wenn Menschen mehr als 10 Minuten zu Fuß zu einer Grünfläche brauchen, lässt der Besuch nach. Ab 20 Min. Weg hört er fast auf. Ein Teil mag mit dem Fahrrad fahren, aber das kann nicht jeder und jede, oder sie wollen es schlichtweg nicht. Warum sollen die Leute ständig durch die halbe Stadt oder gar in's Umland geschickt werden, weil sie so simple und alltägliche Dinge wie Bäume und Bänke haben wollen? Ich erinnere an Herrn K., der Bäume sehen wollte, aus dem Haus gehend. Herr K. wurde auch gefragt, warum er nicht in den Wald fährt, wenn er Bäume sehen will. Herr K. begegnete, ich sagte doch, ich möchte Bäume sehen, aus dem Haus tretend. Das wollen sehr viele Menschen, dazu gibt es viele Umfragen. Warum soll das Feld nur für junge, sportliche Menschen sein, die sich in größerer Geschwindigkeit bewegen und deswegen kein Wahrnehmungsdefizit haben? Diese Arroganz macht mich ziemlich sauer. Und berufen Sie sich nicht auf den Volksentscheid. Die Wahlbeteiligung lag unter 50%. Davon haben ca. 65% zugestimmt. Das ist bei weitem nicht die Mehrheit der Wahlberechtigten. Abgesehen davon durften viele Anwohner gar nicht abstimmen. Für die meisten stand ohnehin die Ablehnung der Bebaung im Vordergrund. Und wie der Zeitung zu entnehmen war, beteiligen sich an diesem Dialog gerade mal 150 bis 200 Leute. Also kommt auf den Teppich. Parks in Berlin sind zu 99% eintritts- und kommerzfrei. Ich weiß wirklich nicht, wieso Bänke und Bäume zu Eintritt führen sollen. Von Eintritt für das Templehofer Feld war nie die Rede.