Archiv: Feldmanagement und Aufsicht

Ergebnisse der Thematischen Werkstätten zum Thema Park- und Feldmanagement und Aufsicht am 15. und 22.06.2015 in der Zollgarage, Tempelhofer Flughafen, Berlin.

Generelle Aufgaben des Feld- und Parkmanagements

(1) Das Feld-/Parkmanagement erfolgt auch in Zukunft durch die landeseigene Grün Berlin GmbH (Verwalter) in enger Abstimmung mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt (für den Eigentümer Land Berlin).

(2) Für die zukünftige Zusammenarbeit zwischen Bürgerschaft, Politik und Verwaltung zum Tempelhofer Feld wird im Rahmen des EPP ein Beteiligungsmodell entwickelt, welches auch die zukünftige bürgerschaftliche Begleitung des Feld-/Parkmanagement sowie die Anforderungen an Transparenz (siehe hierzu Open Data Strategie Berlin unter http://www.berlin.de/projektzukunft/ikt-wirtschaft/e-government/berlins-open-data-strategie/) umfasst (s. Ergebnisse Werkstatt Zusammenarbeit Bürgerschaft, Politik und Verwaltung).

(3) Für das Tempelhofer Feld sollte ein Informations- und Kommunikationskonzept für Besucherinnen und Besucher sowie Nutzerinnen und Nutzer erarbeitet bzw. das bereits bestehende weiterentwickelt werden (Qualifizierung der Infoboxen, Leitsysteme und Beschilderungen - wobei eine umfassende Beschilderung eher auf Ablehnung stößt). Die Informationsbedürfnisse sollen u.a. im Rahmen des Felddialoges ermittelt werden. Für eine digitale Anwendung (Open Data-Strategie Berlin) erfolgt eine Aufbereitung des Vermesser-Planes für das Tempelhofer Feld. Zudem sollen die Informationen zu Veranstaltungen auf dem Tempelhofer Feld verbessert werden, u.a. auch durch „Schwarze Bretter“ an den Eingängen und Erstellung von Wochenprogrammen unter Einbindung der Projekte auf dem Feld.

(4) Das Beschwerdemanagement soll insgesamt ausgebaut werden. Das Online-Kontaktformular der GrünBerlin GmbH wird bereits derzeit von zahlreichen Nutzerinnen und Nutzern genutzt, die zeitnah Antworten auf ihre Hinweise, Anregungen oder Beschwerden erhalten. Hilfreich auch für den EPP-Prozess wäre deren gezielte Auswertung. In das Modell für die zukünftige Zusammenarbeit von Bürgerschaft, Verwaltung und Politik soll ggf. auch eine unabhängige Ombudsstelle als Ergänzung zum Beschwerdemanagement integriert werden.

Der Vorschlag, Briefkästen für Anregungen und Beschwerden, Lob und Feedback an den Infoboxen an den Eingängen anzubringen, stößt auf breite Zustimmung.

(5) Zur Herstellung von mehr Transparenz über die Mittelverwendung werden die zentralen Ausgabe- und Einnahmepositionen für die Bewirtschaftung des Tempelhofer Feldes bis September 2015 von der Grün Berlin GmbH und der SenStadtUm aufbereitet. Im Doppelaushalt des Landes für 2016/2017 sind investiv 1 Mio. Euro für bauliche Maßnahmen veranschlagt. Für die Unterhaltung und Pflege des Feldes wurden 3, 4 Mio. Euro/Jahr angemeldet.

(6) Zur Finanzierung zusätzlicher Maßnahmen und von Projekten auf dem Tempelhofer Feld haben die Bürgerinnen und Bürger verschiedene Vorschläge eingebracht, u.a. den Verkauf von verschiedenen Produkten mit einem Logo des Tempelhofer Feldes (z.B. über die Infoboxen, Gastronomie etc.). Grundsätzlich geklärt werden müsste dabei, wer solchen Produkte vertreibt und ob sich dies wirtschaftlich rechnet. Zur Generierung zusätzlicher Mittel wurde auch mehrfach die Gründung einer Bürgerstiftung oder eines Fördervereins vorgeschlagen. Die Verwaltung steht solchen Ansätzen offen gegenüber, allerdings bedürfen die Ansätze einer ausführlichen Diskussion (Konstruktion, Zusammensetzung, Mittelverwendung etc.). Die Initiative dafür muss aus der Bürgerschaft kommen.

(7) Der Vorschlag Bürger als Feldpaten und Parkpfleger muss konkretisiert werden. Es besteht Einvernehmen, dass die Aufgabenbereiche Aufsicht und Sicherheit für bürgerschaftliches Engagement ungeeignet sind. Inwiefern bürgerschaftliches Engagement im Rahmen des Feld-/Parkmanagement genutzt werden kann, muss noch geklärt werden (Naturschutz, Müllsammelaktionen etc.) – gegenüber der Grundpflege durch die Grün Berlin GmbH sollte dadurch ein Mehrwert für das Tempelhofer Feld geschaffen werden können. Hinsichtlich der Pflege (Mahd) wird darauf hingewiesen, dass durch bürgerschaftliches Engagement keine Einsparungen zu erwarten sind.

Neben temporären Aktionen und der Mitarbeit in Projekten ist bürgerschaftliches Engagement insbesondere im Bereich Informations- und Wissensvermittlung (Führungen für unterschiedliche Zielgruppen, zusätzliche Informationsangebote etc.) sinnvoll ( Konzeptentwicklung zu einzelnen Themen). Als sinnvoll erachtet wird eine „Börse für bürgerschaftliches Engagement“ unter Einbindung der Projekte auf dem Feld. Die Zuständigkeit für Reparaturen (z.B. der Hochsitze) ist in der Verantwortung der Grün Berlin GmbH und muss schon aus Haftungs- und Versicherungsgründen von dieser durchgeführt werden.

Aufsicht

Aufsicht

(1) Hinsichtlich der Fortführung des Sicherheitsdienstes auf dem Tempelhofer Feld besteht Konsens, eine selbstorganisierte Aufsicht durch Bürgerinnen und Bürger wird als unrealistisch angesehen. Eine Diskussion der Vorschläge zur Optimierung und Weiterqualifizierung des Sicherheitsdienstes steht noch aus (Sensibilisierungstraining, Kennzeichnung etc.). Hinsichtlich des Sicherheitsdiensts wird um eine klare Benennung seiner Rechte, Pflichten und Kompetenzen gebeten (Grün Berlin GmbH).

(2) In der nächsten Ausschreibung für die Parkaufsicht wird die Nutzung von E-Mobility aufgenommen. Allerdings muss beachtet werden, dass Elektroautos nur eine begrenzte Reichweite aufweisen und möglicherweise nicht ausreichend sind für die ausgedehnten Strecken, die die Parkaufsicht täglich auf dem weitläufigen Feld zurücklegt.

(3) Eine Kameraüberwachung auf dem Feld wird ebenso wie ein automatisches Zählwerk für die Besucherströme abgelehnt.