Archiv: 10. Umfeld des Tempelhofer Feldes

Texte und Karten sind im Entwurfsstadium. Das Kartenmaterial stellt eine visuelle Ergänzung zum Text dar.

Wir bitten um Kommentierung, Ergänzungen und Verbesserungsvorschläge um eine gute Verständlichkeit zu erreichen.

Die im Text genutzte Verortungsnummerierung wird aktuell überarbeitet und fliesst in die nächste Version der Detailkarten ein.

Auszug 10 hier zum

hier der zugehörige Lageplan zum

Allgemein ist festzuhalten, dass das Tempelhofer Feld mit seiner Weite einen besonderen Anreiz für Berlinerinnen und Berliner, die direkte Anwohnerschaft als auch Besucherinnen und Besucher aus aller Welt darstellt. Die Besucherzahlen belaufen sich auf ca. 2 Mio Besucher p.a. mit steigender Tendenz. Vor diesem Hintergrund ist eine integrierte und bedarfsgerechte Planung mit Einbeziehung und Vernetzung in die Bezirke und Berlins von Nöten.

Das Tempelhofer Feld hat Schnittstellen zum Gebäude des ehemaligen Flughafens Tempelhof, zu den Bezirken Neukölln, Kreuzberg und Tempelhof. Die Schnittstellen zum Feld sind dabei durch zahlreiche wie vielschichtige Fragestellungen geprägt. Zum einen durch die geschichtliche Betrachtung auf den ehemaligen Flughafen Tempelhof als Gesamtensemble Gebäude und Flugfeld, wie zum anderen durch die Zuwegungen zum Feld. Letzter Aspekt wurde gesondert auch unter dem Blickwinkel der Mobilität zum und auf dem Feld betrachtet. Ein drittes Schnittstellenthema sind Information und Kommunikation zum Tempelhofer Feld.

Teile der Schnittstellen sind räumlich im EU-ISEK Programm zu verorten, andere hingegen sind veränderte, neue Serviceangebote, Projekte bürgerschaftlichen Engagements, Vermarktungs- und Tourismusfragestellungen, die unter Einbeziehung von Interessensgruppen einer vertieften Diskussion bedürfen.

Unter Mobilität/Infrastruktur lassen folgende Schnittstellenmaßnahmen zusammenfassen:

10.1. Verkehr

  • Prüfen und Optimierung der Verkehrslenkung bei (Groß-)Veranstaltungen

  • Entzerrung der Parkplatzsituation (Tempelhofer Damm und Columbiadamm)

  • Reduktion der Verkehrsbelastung, insbesondere Tempelhof und Schillerkiez

  • Lärmminderung bei gepflasterten Straßen durch Veränderung der Straßenbeläge

  • Verbreiterung des Weges (Straße 645) aus Richtung Hasenheide

  • Verbesserung der Wegequalität in der Lilienthalstraße für Fahrradfahrer und Fußgänger

10.2. Logistik

  • Definition von Lieferzonen für Projekte an Eingängen und Zufahrten auf dem Feld, ausgewiesene Logistikflächen für Lieferfahrzeuge für (kleine und große) Projekte

  • Lieferzonen und Parkflächen für Großprojekte im Flughafen und auf dem Vorfeld benötigen die Flächen des Vorfeldes und tw. Ausgänge/Besucherabflüsse über das Feld. Die Logistik der Veranstaltungen mit Wegeleitsystemen und Sicherheitskonzepten bedarf einer Diskussion Schnittstelle Feld/Gebäude. Die Tempelhof Projekt GmbH hat zur Schaffung von LKW-tauglichen Betriebszufahrten auf das ehemalige Flughafengelände vom Tempelhofer Damm und Columbiadamm aus seine aktuellen Konzepte/Überlegungen am 16.10.2015 in einer Werkstatt zum Gebäude präsentiert. Es besteht ein Informations- und Konkretisierungsbedarf mit der Tempelhof Projekt GmbH für die nächsten Umsetzungsschritte.

10.3. Barrierefreiheit

  • Prüfen der Erweiterung der Parkplatzangebote für Menschen mit Behinderung an der ehemaligen Tankstelle am Columbiadamm

  • Herstellen und Gewährleisten der barrierefreien Zugänglichkeit an U-Bahnhöfe/S-Bahn/Bussen auf und zum Feld

  • Absenkung und Glättung der Bürgersteige bei der Zuwegung zum und vom Feld Schaffung von Barrierefreiheit in allen Sanitäranlagen

  • Informationshinweise über Barrierefreiheit auf dem Tempelhofer Feld bereitstellen (Stichwort: wheelmap)

  • Ergänzung um eine Ausleihe von Rollstühlen wie im Britzer Garten Klärung welche Mobilitätsangebote für die unterschiedliche Zielgruppen hilfreich sein könnten:

  • Brauchen Kitas die Möglichkeit große Bollerwagen auszuleihen?

  • Brauchen Seniorinnen und Senioren eine vor-Ort-Ausleihstelle für Rollstühle?

  • Wäre ein Shuttle-Service mit Elektrobussen mit viel Platz für Rollatoren) sinnvoll? Zu prüfen wäre: wie könnte ein ÖPNV zum Feld und/oder auf dem Feld selbst aussehen (langsames Fahrtempo / ein Mal pro Stunde).

10.5. Eisenbahn/Schienen

  • Nutzung der historischen Gleise, jedoch kein Neubau von Gleisen Ein gesonderter Termin zur Diskussion dieses großen und kontroversen Themas ist notwendig. Die AG Mobilität bietet sich an, die Ideen gesondert vorzustellen.

10.6. Telekommunikationsnetz

  • Verbesserung der Netzversorgung (WLAN, VLAN, Freifunk…) durch Nutzung der Gebäude auf dem Feld und des ehemaligen Flughafengebäudes

Unter Orientierung auf und zum Feld fallen:

10.7. Wegeleitsystem /Ausschilderung/Information

  • Der Zugang zu Informationen ist dabei barrierefrei, auch für Menschen ohne Smartphone und Computer, und niedrigschwellig zu gestalten.

  • Zusammenstellen der vielschichtigen Informationen über das Feld (von allgemein incl. Barrierefreiheit, Geschichte, Standorttypisches, Panorama bis hin zu aktuellen Tagesereignissen auf dem Feld)

  • mehrsprachige Angebote

  • Zugänglichkeit zum Feld in den Informationen des ÖPNV sichtbarer machen

  • Konsolidierung der bestehenden Websiten (mindestens vier) zum Tempelhofer Feld in eine inklusive Website mit Präsenz in den sozialen Medien wie eine THF- App. Bevorzugt erfolgt die Umsetzung mit Hilfe von Open Street Map in Kombination mit der Wheelmap, welche rollstuhlgerechte Orte verzeichnet. Bisher zeigt die Wheelmap noch keinen Eintrag für das Tempelhofer Feld auf. Hier besteht noch Handlungsbedarf, z.B. eine Kooperation mit den App- und Hilfsmittel-Anbietern, wie z.B. den Sozialhelden (www.sozialhelden.de/projekte/wheelmap/).

  • Dazu zählen auch Informationen über den ehemaligen Flughafen Tempelhof wie Buchungen von Serviceangeboten medial in Website, App und Flyer aus einer Hand zum Feldes wie auf dem Feld.

  • Schaffung eines inklusiven und ThfG-kompatiblen Wegeleitsystemes auf den vorhandenen Grundlagen.

  • Freundliche, humorvolle Appelle an die Besucherinnen und Besucher zur Rücksichtnahme miteinander, z.B. „Be excellent to each other“ an den Eingängen und auf dem Feld / Toiletten, Müllcontainern und auf den Verkehrsknotenpunkten.

  • Dringlich: die Umbenennung aller Beschilderung „Tempelhofer Freiheit“ im öffentlichen Raum -> Erstellung eines Informations- und Kommunikationskonzeptes für das Tempelhofer Feld

Aus seiner ehemaligen Funktion als Flughafen wie der Geschichte des Ortes ist das Schicksal des ehemaligen Zentralflughafens Tempelhof - Gebäude und Tempelhofer Feld - eng miteinander verknüpft:

10.8. Gebäude und Feld

  • In der Entwicklung des Feldes sind die Anforderungen des Flughafengebäudes mit seinen Logistiknotwendigkeiten mitzudenken. Notwendige LKW-taugliche Zufahrten am Tempelhofer Damm und am Columbiadamm sind unter 10.4. beschrieben. Am Tempelhofer Damm gibt es eine räumliche Überlagerung von THFG und Vorfeld-Planungen. Diese sind vor der Umsetzung in 2016 einvernehmlich zu klären.

  • Bei Veranstaltungen auf dem Vorfeld sind die Auswirkungen auf das Feld abzuwägen.

  • Schaffung eines einheitlichen gemeinsamen Leitbildes für den ehemaligen Flughafen Tempelhof (Feld und Gebäude umfassend)

  • Anpassung der Eventsausrichtung an dieses gemeinsame Leitbild

  • Öffnung des Gebäudes zum Feld durch Eingänge durch das Flughafengebäude Verbindung schaffen zwischen gemeinsamen Themen wie Geschichte/Gedenken, Kultur- und Kunstprojekte, museale Nutzung, etc.

  • Darstellung der Geschichte/Gedenken unter Einbindung von Gebäude, Feld und Umfeld Einbindung des Tempelhofer Feldes in die Geschichtsmeile Tempelhof bis hin zur Wilhelmstraße

  • Eine eindeutige Kommunikation über die Nutzung des Gebäudes und Vorfeld (Event, etc.) und über das Tempelhofer Feld. Auch in den Hinweisen an Veranstalter, Presse und Öffentlicher Nahverkehr, siehe z.B. BVG

10.9. Regenwassermanagement

  • Betrifft das Feld nicht direkt, da es außerhalb des Geltungsbereiches des ThF-Gesetzes liegt, jedoch könnte das gesammelte Regenwasser des Flughafengebäudes und des Vorfelds sinnvoll für das Feld genutzt werden.

  • Entwicklung eines Regenwassermanagement mit dezentraler Versickerung

  • Bewässerung einzelner Bäume, keiner Gesamtflächen wegen des Trockenrasens.

  • Nutzung des Regenwassers für Projekte auf dem Feld/ und in Gebäuden als Brachwasser (auch Toiletten) -> Das Thema Regenwassermanagement sollte seitens Tempelhof Projekt GmbH, SenStadtUM, BWB und den betroffenen Bezirken eine höhere Priorität erhalten.

Zahlreiche Themen lassen sich unter Kooperation und Standortentwicklung zusammenfassen.

10.10. Vernetzung

  • Anstoßen einer Kooperation mit Kleingärten: Auf freiem Gelände nahe der Kleingärten könnten neue Gemeinschaftsgärten entstehen.

  • Investitionen zur Schaffung von Barrierefreiheit oder zur Bereitstellung entsprechender Informationen könnten durch Gelder der Schwerbehinderten-Ausgleichsabgabe ermöglicht werden. Unterstützungsbedürftige könnten auf dem Feld durch Jugendliche im Rahmen eines FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr) oder auch durch angesiedelte Behindertenwerkstätten betreut werden.

  • Sport in Verbindung mit RWB Lilienthalstraße (Kolonie / TIBB): Schaffung eines bezirklichen Sportplatzes mit vielen, für alle zugänglichen, offenen Flächen

  • Verbindung herstellen zu Schulen und bezirkliche Einrichtungen für (Kinder, Jugendliche, Familien und Senioren etc. für das Wochenende und Ferien mit Projekten und Konzepten zu Freizeitangeboten

  • Die Entwicklung einer Gastronomie außerhalb des Feldes sollte von den Bezirken unterstützt werden.

  • Ein gemeinsamer Umgang mit der Vermüllung, die am Rande des Felds stark zugenommen hat, sollte angestrebt werden.

Handlungsempfehlung aus den Schnittstellen

  • Optimierung der bestehenden Infrastruktur unter Priorisierung erster Maßnahmen in den Eingangsbereichen

  • Herausstellen der ISEK – relevanten Punkte und Übergabe an SenStadtUM, Abt. IV

  • Erstellung eines Informations- und Kommunikationskonzeptes mit Einbeziehung des bestehenden Wegeleit- und Orientierungssystems auf/zum Tempelhofer Feld

  • Verstärkung der Vernetzung zum Wohle einer positiven Standortentwicklung