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Keine neuen Wege, Bäume, wo schon welche sind


Der maßgebliche naturschutzfachliche Wert des Tempelhofer Feldes für Berlin ist in den zusammenhängenden natürlichen Offenbereichen zu sehen. Das unterscheidet das TF von jedem Park in der Stadt! Die wertgebende Vogelart Feldlerche und einige andere Bodenbrüter, die hier noch in hoher Dichte vorkommen, meiden vertikale Strukturen und störungsreiche Gebiete. Auch wenn laut Gesetzesvorschlag von SenStadt damals nur am Rand gebaut worden wäre, wären die Vögel weg oder viel weniger gewesen, da sie weiter in die Mitte ausgewichen wären, dort aber auch der kleinere Park mit Wegen für mehr Leute und Hunde gewesen wäre. Das es nun so nicht kommt ist toll, aber auch bei einer Neukonzeption muss daran gedacht werden: Neue Wege in vorher unzerschnittenen Bereichen ziehen eine intensivere Nutzung durch Mensch und Hund auch an den Wegrändern nach sich und verkleinern so das potentielle Brutareal der Vögel. Die Neupflanzung von Bäumen schafft im Umkreis des Baums Meidungsräume für die vorher dort frei am Boden brütenden Arten und verändert durch den Schatten des Baumes das dortige Mikroklima, verdrängt dort also die trockenheitsangepassten Tier- und Pflanzenarten. Neupflanzungen sollten deswegen vorrangig im Norden des Feldes geschehen bzw. wo schon Bäume wachsen. Eine Gruppierung mehrerer Bäume ist einer regelmäßigen Verteilung in jedem Falle vorzuziehen.


Diskussionen

  • Baumfee ist dafür
    +10

    Ich sehe das ganz genau so: die riesige Freifläche ist ja auch eine Kaltluftschneise, Bäume bremsen den Durchzug und Wege gibt es genug. Gegen eine Gruppierung von Bäume am Rand ist nichts einzuwenden. Wenn jemand Schatten braucht, muss er sich halt dorthin begeben.

    • Sportbernd ist dagegen
      +3

      Man muss sicher nicht den ganzen inneren Park mit Wegen in jede Richtung durchziehen, aber ein dogmatisches "Nein" zu zusätzlichen Wegen fände ich falsch. Ich denke vor allem an Radwege, die als Verbindungen der angrenzenden Stadtteile Wege für den umweltschonenden Verkehr verkürzen und verschönern. Der ehemals geplante Nord-Süd-Radweg war keine so schlechte Idee! Bäume sicher eher in Gruppen und eher in den Randzonen als mitten auf dem Feld. Kaltluft entsteht m.E. auch mit Bäumen, siehe Gr. Tiergarten. Wenn ich in Bio richtig aufgepasst habe, dann sind Bäume auch Sauerstoffspender, oder?

      • Baumfee ist dafür
        +8

        Ja klar sind Bäume Sauerstoffspender, in Parks mit vielen hohen Bäumen ist es immer auch einige Grad kühler (z.B. Gr. Tiergarten), aber der Durchzug wird durch Bäume gebremst. Wenn ich Dich richtig verstehe, meinst Du Wege zum THF - dagegen ist doch nichts einzuwenden! Allerdings innerhalb des Parks finde ich die vorhandenen Rad/wege ausreichend.

        • Vorstadtmutti ist dafür
          +6

          Die vorhandenen Brut- und Freiflächen sollten in jedem Fall erhalten bleiben, daher finde ich das keine weiteren Wege gebaut werden sollten.

        • Locker stehende Bäume hemmen den Kaltluftabfluss nicht. Die Stämme sind glatt und halten nichts auf. Anders sieht es mit Sträuchern aus, die sind in Kaltluftleitbahnen nachteilig. Außerdem produzieren Bäume Kaltluft auch in größerer Höhe und nicht nur direkt über dem Boden. Es wohnen ja nicht alle Menschen im Erdgeschoss.

          • Da hast Du sicher recht, aber der "Seewind", den ich für eine Großstadt einzigartig finde, wird auch durch locker stehende Bäume gebremst!

      • Hast du mal auf die Karte geschaut? Wozu braucht man neue Wege, um über das Feld von A nach B zu kommen gibt es doch genug Möglichkeiten. Ich versteh nicht warum immer überall gebaut werden muss, der Nord-Süd-Radweg besteht übrigens schon, zwar mit kleinen Umwegen aber ihn gibt es. Die Leute kaufen sich SUV's um zum Biomarkt zu fahren und überteurte Mountenbikes mit allem Schnickschnack um dann auf asphaltierten Wegen von Nord nach Süd übers Feld zu radeln und sich die Stadtautobahn anzugucken.

      • tritratullala ist dagegen
        +2

        Verbindung von Hasenhaide (nördlich THF) bis Oberlandstr. (südlich THF) via alter Bahnbrücke. Lasst uns das THF für möglichst viele Erschließen, nur so hat die (Tempelhofer) Freiheit eine lange Zukunft.

        • mahayahna ist dafür
          +3

          Ja einen südlichen Zugang finde ich auch sinnvoll, wenn er dann auf dem äußeren Rundweg endet.

        • tritratullala ist dafür
          +2

          Den Vorschlag mit den Bäumen finde ich super!

  • blau-7 ist dafür
    +2

    ja, sehe ich genauso. Bäume am Rand und keine neuen Wege - es gibt eigentlich genug

  • GinaP ist dafür
    +1

    Grundsätzlich sollte das Feld den typischen Charakter behalten und somit gezielte Bepflanzungen in Bestandsbereichen eingesetzt werden.

    • Neue Wege empfinde ich als überflüssig, da die bereits existierenden Rollbahnen als Lauf und Sportwege einwandfrei nutzbar sind. Wie wäre es wenn gruppierte Bäume ein Lichtung bilden, so könnten Bodenbrütern mit Baumbrütern ein Habitat bilden und auch das ein oder andere rote Eichhörnchen würde satt werden ;-) Diesen Bereich würde ich gerne abgesperrt sehen, sodass die Natur eine realistische Chance erhält. Durch eine geschickte Baumbepflanzung könnten dicht bewaltete Flecken leicht bewaldeten Fleckchen folgen, sodass von ausen ein guter Einblick gewährleitet ist. Wer rein will muss sich dem regelmäßigen Reinigungstrupp anschliesen. B-D Den Durchzug auf dem Feld würde dies meiner Meinung nach verbessern, da die Bäume und das unbesiedelte Stück Land die Luft reinigen würden.