Aktivität in

Zukunftsgleise

Auf dem Tempelhofer Feld mit seiner einzigartigen Geschichte, das durch das überwältigende Ergebnis des Volksentscheides in seiner jetzigen Form erfreulicherweise bewahrt werden kann, befinden sich, wie die meisten von Ihnen/Euch sicher wissen, Bahngleise.

Die Gleise verlaufen vom Columbiadamm in Höhe des Radarturmes um das Flughafengebäude aussen herum, weiter entlang des Tempelhofer Dammes, parallel mit dem Südring der S-Bahn und queren auf Höhe Oderstraße die Bahngleise auf den sogenannten BIMA-Brücken. Sie verlaufen weiter entlang der Gleise zum Güterbahnhof Neukölln und gewinnen dort Anschluss an das öffentliche Netz der DB AG.

Wir haben im März diesen Jahres Einspruch eingelegt gegen die von der Senatsverwaltung beantragte Aufhebung der Widmung dieser Gleise für Bahnverkehr. Die rechtlichen Voraussetzungen für Bahnverkehr auf dem Feld bestehen damit weiter.

Wir haben das getan aus einer natürlichen Affinität als Kleingärtnern der BLW zu Bahngleisen, weil uns der Erhalt und Weiterbetrieb der Gleise – auch im historischen Gesamtzusammenhang des ehemaligen Flughafens - am Herzen liegt und weil wir die Chance sehen, mit Hilfe der Gleise das Feld in seiner Größe allen Bevölkerungsgruppen zu erschließen.

Als Kleingärtner der Kolonie Tempelhof haben wir während der Planungsphase des Senates und getrieben durch das Unbehagen an den uns präsentierten Beteiligungsveranstaltungen damit begonnen, eigene mögliche Formate von Beteiligung zu entwickeln. Einige von Ihnen/Euch haben vielleicht an den Veranstaltungen in der Kreuzberger Passionskirche und in der Tempelhofer Rundkirche zu den Bebauungsplanentwürfen für das Feld teilgenommen.

Hier auf diesem Feld, an dieser Stelle und mit dieser unglaublichen Wahlbeteiligung am Volksentscheid im Rücken sehen wir die einmalige Chance, ein Modell konkreter Beteiligung an einem konkreten Projekt zu entwickeln, das vielleicht auch für andere, zukünftige Projekte als Beispiel dienen kann.

Wir möchten die einzelnen Aspekte dieses Bahn - Projektes und seine endgültige Gestalt hier in einer neuen Art von Beteiligung entwickeln. Neu, weil wir eine Form erarbeiten wollen, die durch Beteiligungsmöglichkeit für alle, „von unten“ entsteht.

Und das in einem Prozess, der ohne persönliche Profitinteressen auskommt.

Wir sehen die einzigartige Chance, auf Grundlage der existierenden Gleise einen öffentlichen, getakteten Personenverkehr zur nachhaltigen und schonenden Erschließung des Feldes zu betreiben und sind hier bereits tätig geworden.