Archiv: Leitbild

Das Leitbild „Tempelhofer Feld“ mit seinen Leitlinien und Wertestandards unterstützt alle Beteiligten bei der Erarbeitung, Umsetzung und Weiterentwicklung des EPP.

Arbeitsgrundlage Redaktionsgruppe Leitbild, 08.10.2015, überarbeitet 09.10.2015 und 12.10.2015

Die Texte "Charta der Beteiligung" und der "Umgang miteinander", die inhaltlich eng mit dem Leitbild verwoben sind, werden am 19.10.2015 ab 18h in der Zollgarage diskutiert: Werkstatt "Projekte bürgerschaftlichen Engagements" und "Zusammenarbeit Bürgerschaft, Politik und Verwaltung"

Leitbild(1) Das Tempelhofer Feld ist ein lebendiger Spiegel der vielfältigen Stadtgesellschaft. Eine freie Fläche mit Horizont wie am Meer und in den Bergen. Es entzieht sich der klassischen Raumerfahrung und ist eine urbane Kulturlandschaft ganz eigener Art.

Inmitten der tosenden Hauptstadt Berlin ist es schützenswerte Natur, Feld der Ruhe, sowie Ort der Völkerverständigung, der Vielfalt und Chancengleichheit. Das Tempelhofer Feld ist der Beweis für eine funktionierende demokratische (kritische, aber konstruktive) Zivilgesellschaft. In dem Feld manifestiert sich eine neue Form der Nutzung des Gemeinguts. Es fordert mehr als die übliche „Grünflächenverwaltung“, es fordert eine ganzheitliche und integrative Betrachtung und Behandlung.

Diesen Ort in seiner Gesamtheit und das THF-Gesetz zu wahren, sowie durch weitere rechtsverbindliche Maßnahmen dauerhaft zu schützen, ist unser aller Anliegen sein.

(1) Anmerkung: Konsolidierung der Textbausteine und Ergänzung aus Workshops Verfahren, Beteiligungssommer und online, fortlaufender Prozess

12 Leitlinien

URSPRUNG Das Gesetz zum Erhalt des Tempelhofer Feldes ist die gemeinsame Grundlage, um das Feld als Gemeingut dauerhaft zu erhalten.

WEITE Ziel ist es, den einzigartigen Charakter des Tempelhofer Feldes als weitläufige, offene Wiesenlandschaft mitten im Stadtraum zu bewahren.

GESAMTHEIT Das Feld muss in seiner Gesamtheit erhalten bleiben. Die Wahrung der Sichtachsen ist anzustreben gegenüber einer Parzellierung durch Nutzungsansprüche.

OFFENHEIT Das Tempelhofer Feld ist ein zu erhaltender öffentlicher Raum für alle Menschen unabhängig von Alter, Geschlecht, Religionszugehörigkeit, Herkunft und sozialem Status. Ein unentgeltlicher und gleichberechtigter Zugang wird garantiert.

FREIHEIT Das Tempelhofer Feld ist ein Freiraum für Ermöglichungskultur. Die Wahrung des Freiraumes für Bewegung, Begegnung, Inklusion und Integration ist unabdingbar, denn das Feld ermöglicht gesellschaftliche Innovationen.

VERANTWORTUNG Alle Prozesse beinhalten eine langfristige Verantwortung. Gestaltungsmöglichkeiten auf dem Feld werden generationsübergreifend unter Berücksichtigung der Interessen und Bedürfnisse der nachfolgenden Generationen aufrechterhalten.

GESCHICHTE und GEDENKEN Auf und um das Feld die vielfältige Geschichte multimedial erfahrbar machen und ein Gedenken an das KZ Columbiahaus und an die Zwangsarbeiter auf dem Feld ermöglichen.

NUTZUNGEN Maßnahmen zur Erhöhung der Aufenthalts- und Nutzungsqualität sind wünschenswert und entsprechend des ThF-Gesetzes umzusetzen.

INNOVATIVE UND TEMPORÄRE BAUTEN Zur Umsetzung anstehender Maßnahmen ist auf bestehende Gebäude zurückzugreifen. Auch bei der Neuerrichtung eines temporären Bauwerks gilt das Gebot des minimalen Eingriffs, der Nachhaltigkeit und Innovationskraft.

TRANSPARENZ (Dazu zählen: Offenlegung des Budget- und Wirtschaftsplans sowie der Mittelausgabe und Evaluierung) Alle Prozesse und Projekt-Durchführungen unterliegen dem Gebot der Transparenz. Alle Entscheidungsfindungen, Entscheidungen und Verwaltungsakte, sowie Verträge müssen nachvollziehbar und öffentlich einsehbar sein. Gleichberechtigung ist das Prinzip der Zusammenarbeit. Integrität und Vertrauen sind Grundhaltungen aller Beteiligten. Gleichberechtigt kann jede Person im Rahmen des Gesetzes die eigene Kreativität leben und sich aktiv in die Beteiligungsprozesse einbringen. Die Bedürfnisse der unterschiedlichen Interessengruppen sind gleichberechtigt.

ZUSAMMENARBEIT Es ist ein Modell der Zusammenarbeit von Zivilgesellschaft (Anwohner, Interessierte und Nutzende) auf Augenhöhe mit Verwaltung und Politik. Alle künftigen Entwicklungen und Umsetzungen auf dem Tempelhofer Feld sind gemeinsam anzugehen. Entsprechende Strukturen und Prozesse sind einzurichten.